Labi-Hauz Komplex, Buchara
Das architektonische Ensemble des Labi-Hauz besteht aus drei großen Monumentalbauten: Der Kukeldash Medrese im Norden, der Medrese Nadir Devon Begi im Westen und der Chanaka Devon Begi im Osten. Im Süden war der Platz von einer Handelsstraße begrenzt. In der Mitte des Platzes befindet sich ein Wasserreservoir. So bedeutet der Name „Laybi-khauz“ „beim Reservoir“. Der Legende zufolge konnte der Baumeister Nodir Divan-begi das Grundstück für die dort geplanten Gebäude nicht kaufen, weil eine alleinstehende Frau ihr Haus dort hatte. Darum befahl der allmächtige Wesir, unter dem Haus der Frau einen Kanal anzulegen, der die Grundmauern dieses Hauses unterspülte und die arme Frau ihr Grundstück schließlich verkaufen musste.
Das Wasserbecken selber misst 36 x 46 Meter und liegt im Schatten von teilweise sehr alten Maulbeerbäumen. Der Rand ist mit massiven Sandsteinblöcken ausgekleidet, die stufenartig zum Wasser hinunterreichen.
Die Kukeldash Medrese (1568-1569) ist mit 80 x 60 Metern die größte in Buchara und ist nach dem Staatsmann und Truppenführer Kubalcaa Kukeldash benannt. Sie liegt nördlich des Wasserbeckens auf der anderen Straßenseite Als Besonderheit verfügt diese Medrese über Loggien in der ersten Etage, die entlang den Seitenfassaden verlaufen. Da die Medrese bis zu 160 Studenten Platz bot, sind andere Einrichtungen wie etwa die Ayvane oder die Unterrichtsäume etwas kleiner ausgefallen.
Östlich des Labi-Hauz befindet sich die Nadir Devon Begi-Chanaka aus dem Jahre 1620. Sie besteht aus mehreren kleineren Zellen und einer zentralen Kuppelhalle mit flachen Nischen an den Seiten. In den Ecken befinden sich Wohnzellen, die so genannten Hudjras.
Im Westen fällt der Blick auf die Fassade eines ungewöhnlichen Bauwerks: die Nadir Devon Begi Medrese. Sie wurde nämlich ursprünglich als Karawanserei gebaut, mit einem Durchgang zum Hinterhof, wo das Vieh untergestellt werden sollte. Doch als kurz vor Abschluss der Bauarbeiten der Khan durch die Straßen ritt und die schöne „Medrese“ bewunderte, musste das Gebäude kurzerhand in eine Medrese umgewandelt werden, ohne jedoch die Gebäudekonstruktion zu verändern.