Usbekistan Gruppenreise in 2025

Toshxauli Palast, Chiwa

In der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts wurde der Toshxauli Palast im östlichen Teil der Ichan Kala Altstadt erbaut. Dieser Komplex besitzt drei Innenhöfe und einen rechteckigen Grundriss. Im südlichen Teil befindet sich der Empfangshof, Arz-Khovli, und ein Hof für vergnügliche Unterhaltung, der Ishrat-Khovli. Im nördlichen Teil befindet sich der Harem. Ein Labyrinth von Gängen und Korridoren verbindet die Höfe und Gebäude. Die beiden Eingänge befinden sich auf der West- und Südseite. Zum Bau des Palastes wurden Ziegel höchster Qualität verwendet und die Begrenzungsmauern werden von kleinen Zinnen geschmückt. Von diesen Mauern heben sich die wohlproportionierten Türme ab. Im südlichen Teil der Innenhöfe befinden sich vor den Hauptgebäuden einsäulige Ayvane. Auch der Harem verfügt über fünf sehr aufwändig gearbeitete Ayvane, die darauf ausgelegt sind, die Nordwinde einzufangen. Hinter diesen Ayvanen befinden sich nach dem Durchschreiten eines Majolika-Einganges mit bemalter Decke noch zwei weitere Wohnräume.

Alle Elemente der Architektur verfügen neben ihrer Effizienz auch über eine gewisse Eleganz. Die Außenfassaden sind zwar nicht verziert, doch die Mauern der Innenhöfe sind in einzelne Felder unterteilt, die mit Majolika und Ornamenten verziert sind. Auch das Dekor der Ayvane ist erhalten: Die Marmorsockel der Holzsäulen sind mit Geometrie- und Pflanzenornamenten verziert, die Decken sind in bemaltem Stalagtiten-Dekor gehalten und Majolikabänder an den Wänden erzählen von der Geschichte Chiwas und seinen Herrschern. Der Wandschmuck der Innenräume fällt dagegen etwas zurückhaltender aus: Blühende Bäume in schlichten Schwarz- und Grüntönen sorgen für einen unaufdringlichen, wenn auch pittoresken Eindruck.

Toshxauli Palast, Chiwa
Toshxauli Palast, Chiwa
Toshxauli Palast, Chiwa


Insgesamt ist der Toshxauli Palast für seine durchdachte Konstruktion bekannt: Der Kontrast aus offenen und geschlossenen Strukturen sorgen für ein kreatives Licht- und Schattenspiel zu verschiedenen Tageszeiten. Die originelle Synthese aus Architektur und monumentaler Ornamentik spiegelt im Toshxauli einmal mehr das kreative Schaffen der Baumeister Choresmiens wider.

 

Über die Jahrhunderte hinweg blühte der Handel am Osttor der Altstadt, dem Polvon Darvoza. Schon immer gab es dort kleine Straßenhändler, die kleine Mahlzeiten anboten. In den 30er Jahren des 19. Jahrhunderts ließ Khan Allakuli in der Nähe eine Karawanserei bauen, in der Handelskarawanen aus vielen Ländern ankamen. Die Konstruktion der Allakulli-Karawanserei ist einfach und doch komfortabel: Es ist ein symmetrisches, rechteckiges Gebäude mit Innenhof, der von zweistöckigen Wohnräumen umgeben ist. Dabei ist der Innenhof etwas abgesenkt, um das Abladen der Kamele zu erleichtern. Diese Güter wurden direkt an Ort und Stelle eingelagert oder verkauft.

Direkt neben der Karawanserei wurde ein überdachter Basar errichtet, der so genannte Allakuli-Chan-Tim. Heute bilden Karawanserei und Tim eine Einheit. Das Basargebäude ist von mehreren Kuppeln überdacht und eine zentrale Halle führt in die Karawanserei. Der Handel spielt sich in den seitlichen Verkaufsständen ab und früher waren hier Waren aus China, England und dem Chanat Buchara zu erfeilschen.